Ein Teil meiner Familie ist schon sehr früh in die USA ausgewandert, worüber ich sehr froh bin da die Hotels dort schweineteuer sind!! :-D
Anlaufpunkt ist eigentlich immer Tampa - da lebt meine Family. Also nicht direkt in Tampa aber umliegend.
Das erste mal bin ich mit 12 in die Staaten geflogen und seit meinem 19. Lebensjahr versuche ich spätestens alle 2 Jahre rüber zu fliegen. A) weil ich meine Familie sehen möchte und B) weil ich das Land toll finde um Urlaub zu machen.
Die Flüge waren die ganzen Jahre eigentlich ganz ok von den Preisen her. Je nach Jahreszeit und ob in den Ferienzeiten oder nicht, liegen die Flüge zwischen 550 -750€/pers.
In den meisten Fällen sind wir mit United geflogen, wobei ich das letzte mal so dermaßen vom Rückflug enttäuscht wurde dass ich es mir echt überlegen werden nochmal diese Airline zu buchen! (30mn verspätung auf dem Rollfeld gestanden, kein Wasser bekommen, nach dem Abflug eine Miniflasche Wasser, auf Nachfrage weil man Durst hat ob man noch eine bekommt hieß es nö erst muss sie den Service fertig machen und dann bringt sie mir eine ... kam natürlich nicht mehr und so war der Service 8 Stunden lang! Die eine Stewardess war locker schon 70 und ruppig wie ein Besen)
Die Flughäfen suche ich meist nach den günstigeren Flügen aus und plane dann den Weg Richtung Tampa. Miami war ein netter Anlaufpunkt und ist meist am günstigsten. Natürlich kann man dann argumentieren dass man ja dann die 5 Stunden bis nach Tampa mit dem Mietwagen fahren muss und wenn man Sprit und Hotel zusammen zählt kommt man auch nicht billiger als wenn man den bisschen teureren Flug nach Tampa genommen hätte - aber DER WEG IST DAS ZIEL!!!
Fort Lauderdale und Orlando wurden auch schon mehrfach angeflogen und sind von der Entfernung her natürlich nicht ganz so weit wie Miami.
Was machen wir also wenn wir Urlaub in Florida machen ?!
Natürlich relativ viel Zeit mit der Familie verbringen, viel Strand und viele Restaurants.
Deshalb wollten wir dieses mal etwas anderes machen und haben uns für einen Roadtrip entschieden.
Am 30.10.22 sind wir los gefahren Richtung New Orleans. Da es nicht in Stress ausarten sollte, hatte ich die Strecken so geplant dass wir innerhalb von 5-6 Stunden von A nach B kommen. Unser erster Stopp war in Crawfordville in der Lodge at Wakulla Springs. Inmitten eines Parks gelegen, ist der Aufenthalt in der Lodge Entspannung pur.
Das Hotel ist ganz im Stil der 40er Jahre gehalten und man fühlt sich in der Zeit zurück versetzt sobald man das Gebäude betritt. Das Foyer ist imposant und im kleinen TV läuft der Film "Das Monster der blauen Lagune". Szenen aus dem Film wurden hier in Wakulla Springs gedreht.
Das Personal ist super freundlich und hilfsbereit (bis auf 1 Bedienung - ich glaube sie hat kein Spaß an gar nichts... )
Mit einem Relikt von Aufzug (ich war total begeistert!! Man muss erst die schweren Metalltüren zuziehen bevor der Aufzug sin knirschend in Bewegung setzt) kommt man zu den oberen Zimmern. Diese sind, genau wie das Hotel, im alten Stil gehalten und ich fand sie einfach nur toll.
Es gibt einige gut beschilderte Wanderwege sowie die Quelle in der man baden kann. Das Wasser ist zwar so kalt dass mein Zeh fast abgestorben ist als ich ihn rein gehängt habe, aber ein paar sehr mutige haben sich dann doch in die Fluten gestürzt.
Ansonsten findet man hier nur Ruhe!
Was richtig gut war, denn am 31.10. ging´s dann weiter Richtung New Orleans zum Halloween feiern.
Man kann sagen was man möchte über die Stadt - Stinkend - laut - eklig - Moloch - JA trifft tatsächlich alles zu ABER sie wissen wie man feiert und sie hat trotz des Gestanks einen gewissen Charme!
Unser Hotel (Wyndham) lag 5mn von der Bourbon Street entfernt im French Quarter.
Das Hotel war für amerikanische Verhältnisse echt mehr als ok. Frühstück gab´s zwar keines aber bei der Auswahl an Restaurants war es kein Problem sich morgens einen Kaffee und Po Boy Sandwich irgendwo zu holen - oder man ging in eines der Café Beignet die alles Mögliche zum Frühstück angeboten haben.
Halloween in der Bourbon Street zu feiern war einfach nur krank :-D Die Menschen dort waren entspannt und jeder wollte einfach nur eine Gute Zeit verbringen. In jeder Bar gab es live Musik und von den Balkonen wurden die typischen Mardi Gras Ketten geworfen.
Das Essen war zwar an der Südstaatenküche angelehnt aber dennoch stark touristisch.
Wir haben dann noch eine Steamboat tour gemacht. Um 11 ging´s los mit dem Lieblingssport der Amis : Schlange stehen!
Super nervige Drehorgelmusik wurde dann während 20mn in Dauerschleife gespielt und das in einer Lautstärke dass man einfach nur froh war als das letzte Lied vorbei war.
Das Boot selbst war super schön und man hat sich ein wenig in der Zeit zurück versetzt gefühlt. Die Bootstour ging eine knappe Stunde und man hat während der Fahrt alle möglichen Informationen zu den wichtigsten Punkten auf der Route erhalten. Getränke und Essen konnte man sich auf dem Boot auch kaufen zu tatsächlich normalen Preisen.
Auf jeden Fall ein Erlebnis welches man sich gönnen sollte wenn man in New Orleans ist.
Die Armut stach schon sehr stark heraus - an allen Ecken und Enden waren Obdachlose und auch die Gebäude an sich waren in schlechtem Zustand. Der Gestank war an manchen Orten unerträglich und wenn man einen empfindlichen Magen hat macht das spazieren gehen nicht wirklich viel Spaß. Man sieht vielerorts auch noch die Verwüstungen von Katrina.
Nach den Partystrapazen von New Orleans hat uns unsere Route in Richtung Alabama nach Fort Payne gebracht.
Genauer gesagt nach Mentone in Nate´s Cabin. Die Landschaft erinnert ein wenig an den Schwarzwald :-D
Nate´s Cabin ist, wie der Name schon sagt, eine kleine Hütte im Nichts. Wald und Natur außen rum und eine Aussicht die einfach nur traumhaft ist.
Die Hütte ist selbst gebaut und das sieht man auch. Das Badezimmer ist mit einer schweren Schiebtür aus Holz die man weder abschließen kann noch ganz zu bekommt. Die Küche besteht aus einer winzigen Arbeitsplatte mit einem Tischofen - Kaffeemaschine und Geschirr für 2 Personen. Ansonsten findet man noch eine kleine Couch mit TV und dann kann man auch schon die unterschiedlich hohen Holzstufen hoch klettern (ja Klettern!!) um in den Schlafbereich zu kommen.
Sehr schön aber für 3 Leute zu klein! Dennoch hat uns die Ruhe dort extrem gut getan und wir konnten neue Kraft tanken um dann weiter Richtung Nashville zu fahren. Auf dem Weg dahin haben wir noch einen Stopp bei den Little River Waterfalls gemacht. Wunderschön zum wandern!
Am 04.11. sind wir dann in Nashville angekommen. Stadt der Country Music und des Line Dance ... NICHT!!
Seit Corona hat sich die Stadt wohl in eine reine Partymeile verwandelt und es war mehr als unangenehm sich dort aufzuhalten. Stellt euch mal vor, in der Kid Rock-Bar haben sie Techno gespielt!!! Welch Frevel!
Der Strip war voller Partybusse - Partyräder - Partykutschen 🤮
Die Polizei hatte die Straße für den normalen Verkehr sperren müssen da sich an einem Samstagabend bis zu 100 000 Menschen dort aufhalten und der Gehweg einfach für diese Massen nicht ausreicht.
Ich war mehr als enttäuscht von Nashville und von dem Hotel in dem wir waren - (die Review für das La Quinta Inn & Suites könnt ihr auf Booking lesen. ) und war ehrlich gesagt froh als wir weiter gezogen sind.
Ach ja, Pizza bestellt man am besten 1 für 3 Personen😂Wir haben, wie in Deutschland üblich, jeder 1 Pizza bestellt und nicht schlecht gestaunt als jeder von uns eine Familiensizepizza bekommen haben 😂
Wer in Nashville ist muss natürlich auch einen Abstecher nach Lynchburg machen!
Lynchburg - die Heimat vom Jack Daniel´s Whisky. Natürlich darf hier eine Tour durch die Jacky Destillerie nicht fehlen. Ich war mehr als positiv überrascht von der Tour und kann sie wirklich nur empfehlen. Sie ist ausführlich was Jack Daniel´s angeht und vorallem bekommt man einen Einblick in die Herstellung des Whisky. Die Whiskyprobe hätte ein bisschen üppiger ausfallen können aber das liegt, laut unserem Guide an den Gesetzen vor Ort.
Die Stadt Lynchburg ist eine sehr kleine, süße Stadt mit einem historischen Kern. Das Courthouse im Mittelpunkt des für amerikanische Kleinstädte typischen Squares bietet eine tolle Möglichkeit für eine Pause. Um den Square herum findet man eine Auswahl an Souvenir- und Geschenkläden und einige Restaurants mit echt leckerem Essen.
Teil der amerikanischen Geschichte ist die Prohibition in den 1920er. In den meisten Teilen wurde sie jedoch schnell wieder aufgelöst. Es gibt jedoch Orte in den USA, die daran festhalten. Diese Landkreise werden Dry County genannt. Genau das ist weiterhin der Fall in Lynchburg. Man geht eigentlich mit dem Gedanken in die Destillerie dass man nach der Probe in die Stadt geht und sich dort gemütlich noch in eine Bar setzt um was zu trinken - aber es gibt keine Bars und der einzige Alkohol den ich kaufen konnte war ein kastriertes Lynchburg Lemonade mit 4,8% im Restaurant.
Aber dennoch war es ein Erlebnis und ich bin froh dass wir nicht, wie geplant 2 Nächte dort geblieben sind, sondern nur einen Tagestrip draus gemacht haben 😂
Das war auch schon das Ende unseres Roadtrips und wir haben uns wieder auf den Heimweg Richtung New Port Richey gemacht.
Es gibt in Florida so viel mehr als Disneyland - (Bush Gardens ist eine super alternative z.B. 😉)
In der Gegend von New Port Richey/Tampa gibt es sehr viele schöne Ausflugsziele. Hier einige Beispiele :
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